Kaum ein Haarschnitt ist so praktisch, vielseitig und einfach zu stylen wie der Undercut. Er ist bei Sportlern, Managern und Hipstern gleichermaßen beliebt – und kann von jedem auf andere Weise getragen werden. Möglich machen das geringfügige Variationen des Grundschnitts und der beherzte Einsatz innovativer Styling-Produkte.
Ein Klassiker mit haariger Geschichte
Die Ursprünge des Undercuts liegen in den 1920er Jahren. Damals kreierten Coiffeure den markanten Schnitt als Gegenbewegung zur weiblichen Kurzhaarfrisur. Er blieb mehr als 20 Jahre absoluter Trend; erlitt dann jedoch einen Image-Schaden: Bis heute ist der Undercut in englischsprachigen Ländern auch unter der Bezeichnung HY-Cut bekannt. Seiner Beliebtheit hat das nur wenig Abbruch getan. In den „Wilden Achtzigern“ kehrte die Frisur als Stilmittel diverser Subkulturen zurück. Sowohl Metal-Fans als auch Anhänger der neu entstehenden Gothic-Szene trugen das Haar oben lang und an den Seiten kurz. Diese Schnitt-Vorgabe hat zum scherzhaften Beinamen „Olaseku“ geführt.
Ebenso unkompliziert wie anspruchsvoll
Im Zuge der modernen Hipster-Bewegung feierte der Undercut ein fulminantes Comeback und hat sich sowohl als Damen- wie als Herren-Haarschnitt neu etabliert. Beide Geschlechter schätzen ihn als unkomplizierte, stets perfekt sitzende Frisur mit geringem Pflege- und Styling-Aufwand. Diese Merkmale treffen allerdings nur zu, wenn der Undercut regelmäßig aufgefrischt wird. Zumindest die ultrakurzen Seitenpartien müssen alle 4-5 Wochen nachgestutzt werden, um das gepflegte Aussehen ihres Trägers bzw. ihrer Trägerin zu erhalten.
Zahlreiche Variationen möglich
Das Ergebnis ist eine Frisur, die trotz ihrer Reduziertheit so wandelbar ist wie keine zweite. Ein Undercut lässt sich ganz einfach per Hand und Wachs in Form bringen; kann aber auch aufwändig mit Fön und Festiger gestylt werden. Je nach Zeit, Aufwand und Geschmack sind minimale oder voluminöse Frisuren möglich – bereichert um die aktuellen Varianten, durch die Hair-Stylisten den Klassiker akzentuieren:
Der Sidecut…
…ist eine asymmetrische Version, bei der nur eine Seite des Kopfes gestutzt bzw. rasiert wird. Auf der anderen fallen die Haare in gewöhnlicher Länge z.B. bis über die Ohren oder auf die Schultern. Prominente VertreterInnen dieser Undercut-Variation sind die Sängerin Rihanna, die Schauspielerin Tilda Swinton und Fußball- bzw. Mode-Ikone David Beckham.
Der New Crop…
…ist die Kurz-Variante des Undercuts. Ermöglicht wird sie durch Deckhaar, das die 2-3 Millimeter langen Seiten um höchstens zwei Drittel überragt. Das bewirkt einen extrem maskulinen Schnitt, durch den die Frisur von früh bis spät perfekt sitzt und kaum gestylt werden muss.
Kombinations-Tipps für den Undercut
Gut ausgeführt harmoniert der Schnitt mit jeder Garderobe. Er kann sowohl elegant als auch sportlich oder lässig wirken. Nur eines verträgt sich mit dem Undercut nicht: allzu weiche Gesichtszüge. Für eine Frisur dieser Art brauchen Männer und Frauen einen redensartlichen Charakterkopf – gern mit Ecken und Kanten, einem markanten Kinn oder sonstigen Eye-Catchern. Bei Herren empfehlen Stylisten das Tragen von Dreitage- oder Vollbart. Ganz besonders Mutige kombinieren zum Undercut eine Moustache mit elegant aufgezwirbelten Enden.