Ihr Baby oder Kleinkind schreckt nachts verwirrt und verängstigt aus dem Schlaf hoch. Es ist nicht zu beruhigen und schläft nach einiger Zeit wieder ein. Am nächsten Tag erinnert sich das Kleinkind nicht an den Vorfall, das Baby wirkt beruhigt. Sie sind ratlos und verunsichert. Wenn Sie diese Situation kennen, erlebt auch Ihr Kind den Nachtschreck. Erfahren Sie hier mehr über Ursachen, Verlauf und Verhaltensmöglichkeiten.
Symptome des Nachtschrecks
Zunächst schläft Ihr Kind wenige Stunden ruhig und scheint plötzlich anfallartig zu erwachen. Es beginnt laut zu schreien und um sich zu schlagen. Die Augen können weit geöffnet sein. Während der gesamten Dauer des Anfalls ist Ihr Kind nicht ansprechbar und reagiert nicht auf Ihre Beruhigungsversuche. Das Kind wirkt stark verängstigt, während es schnell atmet und verschwitzt ist. Der Anfall klingt nach einigen Minuten von selbst ab und das Kind schläft ruhig ein. Nach dem Erwachen kann sich Ihr Kind nicht an den Vorfall erinnern, weil es diesen nicht bewusst erlebt hat. Der Nachtschreck kann ab dem neunten Lebensmonat auftreten, häufiger im Kleinkindalter bis zum Schulalter, seltener bis zum jungen Erwachsenenalter.
Nachtschreck Ursachen
Die Ursachen des Nachtschrecks sind umstritten. Mögliche Ursachen sind Schlafmangel, die Entwicklungen des Gehirns und die Verarbeitung von Erlebnissen. Wenn Sie die genannten Symptome bei Ihrem Kind feststellen, ist eine Abklärung beim Kinderarzt sinnvoll. Der Nachtschreck, auch Pavor Nocturnus genannt, ist harmlos und verschwindet oft innerhalb von einigen Monaten von selbst. Da die Symptome als Vorboten einer Epilepsie ähnlich sein können, schließt der Arzt diese Erkrankung im Rahmen einer Differentialdiagnose aus. Das bedeutet, dass mit Hilfe weiterer Untersuchungen eine eindeutige Diagnose gestellt wird. So sind Sie auf der sicheren Seite, dass Ihr Kind gesund ist.
Richtiges Verhalten, um Verletzungen vorzubeugen
Da die Ursachen nicht eindeutig bewiesen sind, können Sie das Auftreten des Nachtschrecks nicht verhindern. Aber Sie können Ihrem Kind zur Seite stehen. Sorgen Sie für eine ruhige Schlafumgebung, sowie für regelmäßige und ausreichende Schlafzeiten. Bleiben Sie während des Auftretens des Nachtschrecks ruhig, auch wenn Ihnen das schwerfällt. Natürlich wollen Sie Ihrem Kind helfen und ihm die Ängste ersparen, aber wecken Sie Ihr Kind trotzdem nicht auf. Obwohl Ihr Kind wach wirkt, befindet es sich in der Non-REM-Schlafphase und würde nur durch stärkeres Einwirken erwachen. In der Non-REM-Schlafphase wechseln Menschen vom Wachzustand in den stabilen Schlaf und anschließend in den Tiefschlaf (REM = Rapid Eye Movement). Würden Sie Ihr Kind wecken, wäre es verwirrt und bekäme tatsächlich Angst. Nehmen Sie Ihr Kind nicht auf den Arm, wenn es um sich schlägt. Bleiben Sie im Zimmer und sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sich nicht verletzt. Wenn Ihr Kind das Bett eigenständig verlässt, verschließen Sie erreichbare Fenster und räumen Sie Stolperfallen weg oder sichern Sie diese. Sichern Sie auch Treppen, damit Ihr Kind nicht herunterfällt. Sprechen Sie nur leise, beruhigend und halten Sie Haustiere aus dem Schlafraum fern. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Kind nichts für sein Verhalten kann und sich am nächsten Morgen an nichts erinnern wird. Mit Ihrem neu erworbenen Wissen über den Nachtschreck werden Sie die nächste Situation beruhigt mit Ihrem Kind meistern.