Reisen in die USA gelten als heikel, denn die Sicherheitsbestimmungen für die Einreise sind hoch. Kaum ein anderes Land erhebt derartige Ansprüche und darf mit gesetzlicher Rückendeckung Einreisende so umfassend kontrollieren. Befragungen am Abflugort sind genauso normal wie die Durchsuchung von Laptops und anderen elektrischen Geräten. Passwörter müssen bereitgestellt werden, Gepäck darf nicht abgeschlossen werden.
Erhöhte Sicherheitsbestimmungen seit Oktober 2017
Seit dem 26. Oktober 2017 dürfen Einreisende in die USA am Abflugort eingehend befragt werden. Daher sollten Sie drei Stunden zusätzlich vor Abflug einplanen. Gepäck wird immer durchleuchtet und nach explosiven Stoffen durchsucht. Verschlossene Koffer und Taschen werden gewaltsam geöffnet.
Auch elektronische Geräte wie Laptops, Mobiltelefone und Tablet PCs dürfen durchsucht werden, ohne dass dafür eine Begründung oder Genehmigung nötig ist. Die Passwörter müssen herausgegeben werden. Der Rat vom CCC zu diesem Punkt lautet: Sensible Daten zu Hause auf einem externen Speichermedium verwahren und nur die nötigsten Geräte mitnehmen. Wenn Festplatten vorsorglich zum Datenschutz bereinigt werden, ist darauf zu achten, dass alle Daten nicht nur zum Überschreiben freigegeben, sondern entfernt werden. Das erfordert spezielle Software. Wer mit einer komplett leeren Festplatte reist, macht sich verdächtig.
Fluggesellschaften müssen Passagierdaten herausgeben
Reisedaten und alle Angaben, die die Fluggesellschaften für die USA-Reise erhalten, werden an die US-Behörden weitergegeben. Zusätzlich wird die Adresse abgefragt, an der Sie während Ihres Aufenthalts in den USA erreichbar sind. Sollten Sie eine Rundreise unternehmen, gilt die erste Adresse. Wer keine Adresse angibt, bekommt die Einreise verweigert.
Fingerabdrücke werden am Flughafen gescannt
Von allen Reisenden werden bei Ankunft am Flughafen in den USA die Fingerabdrücke gescannt und gespeichert. Zusätzlich wird ein digitales Porträtfoto erstellt. Gegen beides kann man sich nicht wehren, die gesetzlichen Bestimmungen sehen den Schutz des Fingerabdrucks nicht vor. Es kann noch einmal zu Kontrollen und Befragungen kommen, dafür sollte wieder ausreichend Zeit eingeplant werden.
Visumfreie Einreise möglich
Bei der Einreise in die USA benötigen Sie kein Visum. Abhängig vom Reisezweck kann eine visumfreie Einreise möglich sein. Allerdings müssen Sie beachten, dass Sie dann die maximale Reisedauer nicht selbst bestimmen. Sie werden bei Einreise vom Grenzbeamten ein Ausreisedatum in den Pass gestempelt bekommen, und bis zu diesem Datum müssen Sie die USA verlassen. Eine frühere Ausreise ist möglich, eine spätere Ausreise nicht. Auch unvorhergesehene Ereignisse wie Witterungsverhältnisse, die den Flugverkehr unmöglich machen, Unfälle oder andere Gründe ermöglichen keine Verlängerung. Wenn Sie noch nicht genau wissen, wie lange Sie bleiben wollen, Sie mit Kindern reisen oder ähnliche Unwägbarkeiten vorhanden sind, sollten Sie mit Visum reisen. Denn dann haben Sie die Möglichkeit, Ihre Aufenthaltsdauer in einem Büro der USCIS zu verlängern.
In den USA wird das Datum anders geschrieben als in Deutschland. Man gibt den Monat zuerst an, danach folgt der Tag, dann das Jahr. Steht im Pass als letzter möglicher Aufenthaltstag 03.10, so handelt es sich um den 10. März und nicht um den 3. Oktober!
Benötigte Dokumente
Sie brauchen einen gültigen Reisepass. Mit dem vorläufigen Reisepass können Sie nur einreisen, wenn Sie ein Visum haben. Personalausweis und vorläufiger Personalausweis gelten nicht. Kinder benötigen einen Kinderreisepass und ein Visum. Visumfreie Einreise ist nur möglich, wenn Sie einen elektronischen Reisepass besitzen. Und die visumfreie Einreise ist nur für Touristen, Geschäftsreisende und für den Transit möglich. Die ESTA-Beantragung ist gebührenpflichtig und an gültige Rück- oder Weiterflugtickets gebunden. Vom Waiver-Programm (visumfreie Einreise) sind einige Deutsche mit doppelter Staatsbürgerschaft oder einem Aufenthalt in bestimmten Ländern während der letzten Jahre ausgeschlossen.