Gerade in der kalten Jahreszeit gelangt die Autobatterie gerne an ihre Grenzen. Wenn Ihr Fahrzeug beim Startversuch nur noch ein Stottern von sich gibt, ist im Allgemeinen ein Nachladen erforderlich. Dies wirft die Frage auf, welches Werkzeug Sie hierfür benötigen und welche Arbeitsschritte der Batterie wieder auf die Sprünge verhelfen.
Allgemeine Hinweise
Wenn Sie beabsichtigen, die Batterie auf- oder nachzuladen, sind stets die Empfehlungen des Herstellers zu beachten. Diese finden Sie meist auf der Batterie oder auf dem Ladegerät. Berücksichtigen Sie, dass die Leistung und das Einsatzgebiet miteinander kompatibel sein müssen. Falls Sie ein Ladegerät verwenden, sollte dieses genau zur Batterie passen. Es gibt beispielsweise Blei-Säure-Batterien und Gel-Batterien. Manche Ladegeräte sind nur für einen der beiden Typen geeignet. Neben dem Batterietyp ist auch die Größe ausschlaggebend. Der Ladestrom des Geräts ist in Abhängigkeit der Batteriegröße auszuwählen.
Vor dem eigentlichen Ladevorgang ist das Auto sicher abzustellen. Hierbei sollten Sie die Handbremse ziehen und einen Gang einlegen. Ebenso sind sämtliche Stromquellen auszuschalten. zudem sollten Sie den Zündschlüssel abziehen.
Anschließend sollten Sie vor dem Ladevorgang den Säurestand der Batterie überprüfen. Zu diesem Zweck entfernen sie die Verschlussstopfen. Sofern der Säurestand die Höhenmarkierung unterschreitet, sollten Sie die Batteriekammer mit destilliertem Wasser auffüllen.
Benötigtes Werkzeug und Zubehör
Die Voraussetzung zum Laden der Fahrzeugbatterie ist, dass der Akku noch hinreichend Lebensdauer hat. Bei älteren Exemplaren ist ein Neukauf anzuraten. Empfehlenswert sind Flüssigbatterien, die gegenüber Vlies- oder Gelbatterien eine längere Lebensdauer aufweisen. Der etwas höhere Anschaffungspreis wird langfristig durch geringeren Aufwand und bessere Haltbarkeit ausgeglichen.
Zum Wiederaufladen des Akkus ist nur wenig Werkzeug erforderlich. Entweder greifen Sie zu einem Starthilfekabel und einem zweiten Fahrzeug oder Sie verwenden ein Ladegerät. Wenn Sie noch kein solches Gerät besitzen und sich zu einem Kauf entscheiden, achten Sie auf Kompatibilität mit möglichst vielen Batterietypen. Somit können Sie das Gerät auch an anderen Autos und Batterien einsetzen. Aufladegeräte für Fahrzeugbatterien verfügen im Idealfall über eine Delta-Peak-Abschaltung. Dies ist ein automatischer Abschaltungsmechanismus, der bei voller Ladung der Batterie aktiv wird. Somit können Sie die zeitaufwändige Ladung beispielsweise unbesorgt über Nacht durchführen. Batterie-Aufladegeräte werden häufig auch in Kfz-Werkstätten verliehen.
Überbrückung und Aufladung
Handelt es sich nicht um eine vollständig entladene Batterie, kann eine einfache Überbrückung hinreichend sein. Hierzu verbinden Sie die Batterie mit einem anderen Akku und starten erneut. Erforderlich sind zwei Überbrückungskabel. Diese sind in den Farben rot und schwarz gehalten. Lässt sich Ihr Fahrzeug nicht auf diese Weise starten, kann ein so genannter Starthilfe-Booster Abhilfe verschaffen. Diese Geräte sind imstande, Batterien wieder mit der für den Start erforderlichen Energie zu versorgen. Der Pannenhilfe-Service von Automobilclubs verfügt im Allgemeinen über solche Geräte.
War der Start erfolgreich, so sollten Sie den Motor weiter laufenlassen und ihn nicht unmittelbar danach wieder ausschalten. Lassen Sie der Batterie etwas Zeit, sich selbstständig etwas aufzuladen. Dabei sollten Strom verbrauchende Dinge wie Klimaanlage oder Musikanlage ausgeschaltet bleiben. Es unterstützt den Ladeprozess, das Auto einige Kilometer weit zu fahren. Nach etwa einer Viertelstunde Fahrtzeit beziehungsweise nach einigen Kilometern hat sich die Batterie hinreichend regeneriert. Hierbei sollten Sie in gewohntem Fahrstil fahren. Die verbreitete Annahme, eine besonders hohe Drehzahl sei vorteilhaft, ist nicht zutreffend.
Laden mit Starthilfekabeln und zweitem Fahrzeug
Wenn Sie die Aufladevariante mit Starthilfekabel wählen, sind vorab einige Dinge zu beachten. Achten Sie darauf, dass Sie nach dem Ladevorgang eine freie Fahrt haben. Die Batterie bedarf einer unterbrechungsfreien Fahrt, bevor sie aufgeladen ist. Daher sollten Sie es vermeiden, schon nach wenigen Metern (beispielsweise an einer Ampel) wieder stehenbleiben zu müssen.
Es ist zu beachten, dass bei dieser Aufladevariante beide beteiligten Batterien die gleiche Voltzahl haben. Zudem sollten an beiden beteiligten Fahrzeugen sämtliche Strom verbrauchenden Geräte ausgeschaltet werden.
Das rote Starthilfekabel ist mit den Pluspolen der beiden Batterien der beiden Fahrzeuge zu verbinden. Anschließend kommt das schwarze Minus-Starthilfekabel zum Einsatz. Zunächst schließen Sie das Kabel an die funktionstüchtige Batterie an, bevor Sie die andere Seite am Wagen mit der entladenen Batterie anklemmen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das schwarze Kabel nicht an dem leeren Akku angeschlossen wird.
Im Anschluss wird zunächst der Wagen mit der funktionsfähigen Batterie gestartet, bevor das zweite Fahrzeug gestartet wird. Wenn der Motor des betroffenen Fahrzeugs direkt anspringt, können Sie das Starthilfekabel entfernen. Zunächst nehmen Sie das schwarze Minuspol-Kabel ab und anschließend das rote Pluspol-Kabel. Währenddessen wird der Motor des Fahrzeugs mit der entladenen Batterie nicht abgestellt.
Es gibt Autos, bei denen sich die Fahrzeugbatterie nicht im Motorraum befindet. In diesem Fall wird das Startkabel dennoch im Motorraum an den dort vorhandenen Pol-Anschlüssen angeschlossen.
Laden mit Ladegerät
Für den Fall, dass der Akku vollständig entladen wurde, ist eine Entfernung der Batterie vom Stromkreis erforderlich. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob die Autobatterie bei diesem Aufladevorgang aus dem Fahrzeug entfernt werden soll. Im Allgemeinen wird die Batterie ausgebaut, mit etwas Wissen kann Sie jedoch auch in eingebautem Zustand aufgeladen werden.
Auch in dieser Aufladevariante sind sämtliche Strom verbrauchenden Geräte auszuschalten. Bei der Entnahme der Kabel von der Fahrzeugbatterie sollten Sie zunächst den Minuspol und anschließend den Pluspol vom Akku trennen. Das Pluspol-Kabel ist grundsätzlich in roter Farbe gehalten.
Für den Fall, dass Ihr Fahrzeug keine wartungsfreie Batterie hat, sind die Verschlüsse im Rahmen des Ladeprozesses abzunehmen. Andernfalls könnten sich dabei Gase bilden. Handelt es sich um eine wartungsfreie Batterie, so befindet sich an der Batterieseite eine Art Belüftungs-Röhrchen. Auch dieses sollte frei von Schmutz und Staub sein und gegebenenfalls von Verschmutzungen befreit werden.
Nachdem die Batterie vom Stromkreis getrennt wurde, verbinden Sie den Akku mit dem Ladegerät. Hierbei schalten Sie das Ladegerät erst dann an, wenn die Verbindung korrekt hergestellt wurde. Eine korrekte Verbindung bedeutet, dass das rote Pluspol-Kabel des Aufladegeräts an den Akku-Pluspol und das Minuspol-Kabel an den Minuspol angeschlossen wird. Anschließend folgen Sie den Anweisungen des Ladegerät-Herstellers. Nach Abschluss des Ladevorgangs wird zunächst das Ladegerät von der Stromversorgung getrennt. Anschließend entfernen Sie die Kabel von der Batterie.
Abschließend schließen Sie die Fahrzeugbatterie wieder an den Stromkreis an. Z u diesem Zweck bringen Sie zunächst das rote Pluspol-Kabel wieder am Pluspol des Akkus an, bevor Sie das schwarze Minuspol-Kabel befestigen.
Der Ladevorgang der Batterie sollte unter hinreichender Belüftung durchgeführt werden. Steht Ihr Auto in der Garage, so sollte diese geöffnet sein. Die Ladezeit kann variieren und ist unter anderem abhängig von der Entladung der Fahrzeugbatterie sowie von der Leistung des Ladegeräts. Sie sollten jedoch mit mehreren Stunden Ladezeit rechnen.